Neonatologie Scan 2012; 01(01): 47-59
DOI: 10.1055/s-0032-1310078
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Besonderheiten der Hyperbilirubinämie des Frühgeborenen

Stefanie Junge
,
Axel Hübler
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Publication Date:
23 August 2012 (online)

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Einleitung

Mehr als die Hälfte aller Reifgeborenen und nahezu 80 % aller Frühgeborenen entwickeln innerhalb der ersten drei Lebenstage eine Neugeborenengelbsucht [1]. Dieses als Ikterus („Gelbsucht“) bezeichnete Phänomen wird durch einen Anstieg des Bilirubins im Serum verursacht. Reife Neugeborene fallen klinisch durch ein ikterisches Hautkolorit, Trinkschwäche, Apathie und Lethargie auf. Bei Frühgeborenen sind diese Symptome weniger eindeutig und die ikterische Hautveränderung zeigt sich oft erst bei Bilirubinkonzentrationen, die für den vulnerablen und unreifen Organismus toxisch sein können. Diese Toxizität betrifft in erster Linie das Gehirn, wo eine bilirubininduzierte neurologische Dysfunktion im Sinne einer irreversiblen enzephalopathischen Schädigung entstehen kann. Nachfolgend werden Besonderheiten des Krankheitsbildes, der Diagnostik und der Therapie vor allem im Hinblick auf die Datenlage beim Frühgeborenen dargestellt.